15.05.2024

Sicherheit geht vor: Sicherheitsaspekte im Treppenbau

Treppen sind mehr als nur ein funktionales Element in Wohnungen, Büros oder öffentlichen Gebäuden. Sie sind oft ein zentraler Bestandteil der Architektur und Ästhetik eines Raumes. Doch so wichtig ihr Design auch ist, die Sicherheit steht immer an erster Stelle. In diesem Blogbeitrag möchten wir die wesentlichen Sicherheitsstandards und Vorschriften im Treppenbau erörtern. Darüber hinaus erklären wir Ihnen, wie Treppen sicher gestaltet werden können und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit bestehender Treppen zu erhöhen.

Sicherheitsrisiko bei Treppen

Treppen können aus verschiedenen Gründen gefährlich sein, insbesondere wenn sie schlecht gestaltet oder gewartet werden. In Deutschland resultieren jährlich erhebliche Unfallzahlen aus Stürzen auf Treppen. Jeden Tag sterben mehrere Personen infolge von Treppenstürzen, und es gibt täglich mehrere hundert Verletzte durch Unfälle an und auf Treppen. Diese Unfälle stellen eine bedeutende Ursache für Verletzungen und Todesfälle dar, oft auch mit erheblichen wirtschaftlichen Folgen durch Arbeitsausfälle und medizinische Behandlungen. Allein im gewerblichen Bereich werden jährlich etwa 60.000 meldepflichtige Unfälle an oder auf Treppen registriert, wobei rund 2.000 dieser Unfälle zu dauerhaften Körperschäden führen. Demnach steht außer Frage, dass die Sicherheit bei Treppen eine zentrale Rolle spielt und bestehende Vorschriften Ihre Daseinsberechtigung haben.

Die häufigste Unfallursache auf Treppen ist das Stolpern, oft verursacht durch schlechte Beleuchtung, mangelhafte Handläufe und schlecht gekennzeichnete oder ungleichmäßige Stufen. Besonders gefährlich sind solche Unfälle beim Abwärtsgehen am unteren Ende der Treppe. Hier geraten viele Menschen ins Straucheln, wenn die Handläufe vorzeitig aufhören oder größere Stufenabstände verbaut sind.

Wo sind sichere Treppen besonders wichtig?

Sichere Treppen sind besonders wichtig in Umgebungen, wo das Risiko von Stürzen und Verletzungen minimiert werden muss und wo die Benutzergruppe eventuell spezielle Bedürfnisse hat. Sie sollten jedoch nicht vergessen, dass eine sichere Treppenkonstruktion an jedem beliebigen Ort wichtig ist, um das Verletzungsrisiko zu minimieren.

Wichtige Orte:

Öffentliche Gebäude: In Behörden, Krankenhäusern, Einkaufszentren und anderen öffentlichen Einrichtungen ist es entscheidend, dass Treppen sicher sind, um die große Anzahl von Menschen, die sie täglich benutzen, zu schützen.

Arbeitsplätze: In Bürogebäuden, Fabriken und auf Baustellen müssen Treppen sicher gestaltet sein, um Arbeitsunfälle zu verhindern und den Anforderungen der Arbeitssicherheit zu entsprechen.

Wohngebäude: Besonders in Mehrfamilienhäusern, Seniorenresidenzen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen ist die Sicherheit von Treppen von hoher Bedeutung, da die Bewohner häufiger Schwierigkeiten beim Gehen haben können.

Barrierefreiheit: Treppen in Gebäuden, die den Vorschriften für Barrierefreiheit entsprechen müssen, wie z.B. öffentliche Einrichtungen, müssen so gestaltet sein, dass sie auch von Menschen mit eingeschränkter Mobilität sicher genutzt werden können.

Kindergärten und Schulen: In Einrichtungen, wo Kinder viel Zeit verbringen, ist es besonders wichtig, dass Treppen sicher sind, um das Risiko von Stürzen und Verletzungen zu minimieren. Die Stufenhöhen sind in der Regel niedriger als in Standardtreppen, um es kleineren Kindern zu ermöglichen, sie sicherer und einfacher zu benutzen. Angepasst werden die Stufenhöhen, damit sie der Schrittlänge und der Beinkraft von Kindern entsprechen. In Kindergärten werden häufig zusätzliche Handläufe in einer niedrigeren Höhe angebracht, damit Kinder sie leicht erreichen und sich beim Treppensteigen sicher halten können.

Allgemeine Sicherheitsstandards und Vorschriften

In Deutschland müssen alle Aspekte des Treppenbaus die Vorschriften der jeweiligen Landesbauordnungen sowie die DIN-Normen, insbesondere DIN 18065 – Gebäudetreppen Hauptmaße, einhalten. Die Abkürzung „DIN-Normen“ bezieht sich auf die Standards und Richtlinien, die vom Deutschen Institut für Normung e.V. entwickelt werden. Diese Normen dienen dazu, Qualität, Sicherheit, Effizienz und Kompatibilität von Produkten und Dienstleistungen zu gewährleisten und zu verbessern. Sowohl im nationalen als auch im internationalen Rahmen. Diese Normen stellen sicher, dass Treppen so gestaltet sind, dass sie sicher benutzt werden können. Dazu gehören Vorschriften über die maximale Steigung, die Mindestbreite und die Höhe der Stufen, die Sicherheit bei der Nutzung gewährleisten.

Zentrale Vorschriften:

Die Schrittmaßregel: Ist ein wichtiges Prinzip in der Treppenkonstruktion. Eine gleichmäßige Stufenhöhe und -tiefe ist entscheidend für die Sicherheit. Unregelmäßigkeiten können leicht zu Stolpern und Stürzen führen. Die Strittmaßregel besagt, dass die Summe der Auftrittstiefe (a) und der doppelten Stufenhöhe (s) der durchschnittlichen Schrittlänge eines Menschen entsprechen sollte, um eine natürliche und sichere Begehung zu gewährleisten. Für Treppen mittlerer Neigung wird empfohlen, dass a + 2s eine Länge von 59 bis 65 cm hat, was eine besonders sichere Begehbarkeit bietet. Optimale Maße für Stufen sind eine Auftrittstiefe von 29 cm und eine Steigung von 17 cm​​.

Handläufe und Geländer: Handläufe sind unerlässlich für die Sicherheit auf Treppen. Sie sollten so gestaltet sein, dass sie leicht zu umgreifen und stabil sind. Geländer müssen zudem einen Absturzschutz bieten und so konstruiert sein, dass ein Durchrutschen verhindert wird​​.

Treppenpodeste: Bei längeren Treppen mit mittlerem Neigungswinkel sollte nach 18 Stufen ein Zwischenpodest eingebaut werden. Dies dient dazu, die physische Belastung beim Treppensteigen zu reduzieren und die Sicherheit zu erhöhen​​. Gerade körperlich eingeschränkte Personen schaffen es meistens nicht eine komplette Treppe am Stück nach oben zu laufen.

Rutschhemmung und Beleuchtung: Die Oberflächenbeschaffenheit der Stufen sollte Rutschfestigkeit bieten, um Ausrutschungen zu vermeiden. Dies gilt besonders in Bereichen, wo Feuchtigkeit vorkommen kann. Zudem ist eine angemessene Beleuchtung entscheidend, um die Sichtbarkeit der Stufen zu jeder Zeit zu garantieren​.

Diese Richtlinien tragen dazu bei, die Sicherheit von Treppen in verschiedenen Umgebungen zu erhöhen und Unfallrisiken zu minimieren. Die genauen Vorschriften können je nach lokalen Bauvorschriften variieren. Daher ist es ratsam, sich zusätzlich bei lokalen Behörden oder Fachexperten zu informieren. Die Treppenexperten bei GöhlerTreppen sind Bestens geschult, was die sichere Konstruktion angeht. Unsere Planer beachten alle Sicherheitsvorschriften bei der Entwicklung Ihrer Treppe, sodass Sie sich keine Gedanken über die Sicherheit Ihrer Treppe machen müssen.

Nachrüstung bestehender Treppen:

Auch bestehende Treppen können oft mit relativ einfachen Maßnahmen für alle Familienmitglieder sicherer gemacht werden. Hier sind einige Tipps zur Nachrüstung:

  • Hinzufügen von Handläufen
  • Verbesserung der Beleuchtung, Zusätzliche Lichtquellen
  • Aufklebbare Antirutsch-Beläge
  • Stufenmarkierungen
  • Entfernung oder Befestigung loser Teppichbeläge
  • Kindersicherungen nachjustieren
  • Hundegitter anbringen

Geschulte Fachmänner

Um Treppenbauer zu werden, erfolgt die Ausbildung in der Regel durch eine spezialisierte Berufsausbildung, oft im Bereich des Tischler- oder Zimmermannshandwerks. In Deutschland gibt es mehrere Wege, um als Treppenbauer tätig zu sein:

Berufsausbildung zum Tischler/Zimmermann

Eine Ausbildung zum Tischler oder Zimmermann ist oft der Grundstein für eine Spezialisierung im Treppenbau. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und beinhaltet sowohl betriebliche als auch schulische Lehrphasen. Während dieser Zeit lernen die Auszubildenden Grundfertigkeiten in der Holzbearbeitung, die auch für den Treppenbau relevant sind. Es ist wichtig, dass Treppenbauer Sicherheitsnormen genau kennen, da sie sicherstellen, dass die konstruierten Treppen sicher, funktional und gesetzeskonform sind. Dies wird zukünftigen Treppenbauern bereits während der Ausbildung gelehrt.

Spezialisierung und Weiterbildung

Nach Abschluss der Grundausbildung können sich Handwerker durch Kurse und spezielle Weiterbildungen im Bereich Treppenbau weiterbilden. Solche Programme werden häufig von Berufsschulen, Handwerkskammern oder privaten Bildungseinrichtungen angeboten und umfassen technische Aspekte des Treppenbaus sowie die einschlägigen Sicherheitsnormen und Vorschriften.

Praktische Erfahrung

Neben der formalen Ausbildung ist praktische Erfahrung ein entscheidender Faktor. Viele Treppenbauer sammeln umfangreiche praktische Erfahrungen durch die Arbeit an unterschiedlichen Projekten, was ihnen hilft, ihr Wissen über Materialien, Konstruktionstechniken und Sicherheitsaspekte zu vertiefen.

Durch diese Ausbildung und fortlaufende Weiterbildung bleibt ein Treppenbauer nicht nur auf dem neuesten Stand der Technik und Sicherheitsstandards, sondern entwickelt auch die notwendigen Fähigkeiten, um qualitativ hochwertige und sichere Treppen zu bauen.

Kontrolle der Sicherheitsvorschriften

Die Einhaltung von Sicherheitsstandards im Treppenbau wird durch verschiedene Instanzen überwacht, die je nach Kontext und Land variieren können. In Deutschland sind folgende Akteure zentral für die Überwachung der Sicherheitsstandards:

Bauaufsichtsbehörden: Diese lokalen oder regionalen Behörden sind dafür verantwortlich, dass Bauvorhaben, einschließlich Treppenbau, den geltenden Bauvorschriften und -normen entsprechen. Sie prüfen Baupläne, erteilen Baugenehmigungen und führen Inspektionen durch, um sicherzustellen, dass die Bauarbeiten den Vorschriften entsprechen.

Berufsgenossenschaften: Als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung überwachen Berufsgenossenschaften die Einhaltung von Arbeitsschutzstandards auf Baustellen, einschließlich des Treppenbaus. Sie bieten auch Schulungen und Informationen zur Vermeidung von Arbeitsunfällen an.

TÜV und andere technische Prüfdienste: Organisationen wie der TÜV führen technische Prüfungen durch, um die Sicherheit und Funktionalität von Baukonstruktionen, einschließlich Treppen, zu gewährleisten. Sie sind oft in die Endabnahme von Bauprojekten involviert.

Architekten und Ingenieure: Diese Fachleute sind dafür verantwortlich, dass die von ihnen entworfenen und überwachten Bauwerke den technischen Vorschriften und Sicherheitsstandards entsprechen. Sie tragen die fachliche Verantwortung für die Sicherheit der Konstruktionen.

Fazit

Sicherheit im Treppenbau ist kein Bereich, in dem Kompromisse gemacht werden sollten. Durch die Einhaltung von Sicherheitsstandards und Vorschriften sowie durch die sorgfältige Planung und Gestaltung können Treppen sicher gemacht werden. Wenn Sie eine Treppe in Ihrem Gebäude haben, die nicht diesen Standards entspricht, können Sie uns zur Bewertung und möglichen Nachrüstung kontaktieren. Ihre Sicherheit und die Ihrer Besucher sollte immer an erster Stelle stehen. Die erfahrenen Spezialisten von GöhlerTreppen sorgen stets dafür, dass alle Sicherheitsstandards und DIN-Normen eingehalten werden. Wir kombinieren handwerkliches Geschick und technologisches Know-how mit einem tiefen Verständnis für die Normen und Anforderungen des modernen Treppenbaus. Dadurch stellt TreppenGöhler sicher, dass jede Treppe mit höchster Präzision für maximale Sicherheit gefertigt wird. Mit uns können Sie darauf vertrauen, dass Ihre Treppe nicht nur heute, sondern auch in Zukunft, den Anforderungen an Sicherheit, Funktionalität und natürlich Ästhetik gerecht wird.

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